Füllungen

Die verschiedenen Füllungsarten
Spätestens bei Schmerzen oder größeren Löchern in den Zähnen treten die meisten Betroffenen den oft ungeliebten Weg zum Zahnarzt an….
Denn auch ein noch so kleines Loch im Zahn oder eine ausgebrochene Ecke sollten repariert werden, um eine weitere Zerstörung des Zahnes zu verhindern. Hält sich die Zerstörung des Zahnes noch in gewissen Grenzen und ist noch genug Zahnsubstanz vorhanden, geschieht dies mit einer Füllung. Das Ziel ist es , sowohl die volle Funktionsfähigkeit der Zähne als auch die natürliche Form und Aussehen wiederherzustellen.
Doch dann stellt sich immer die grosse Frage. „…welches Material ist hierbei für mich die Richtige?“. So gibt es sowohl aus funktionellen als auch aus finanziellen Aspekten eine breite Bandbreite unterschiedlicher Füllmaterialien. An dieser Stelle möchten wir Ihnen bereits im Vorfeld eine kurze Übersicht über die 3 häufigsten Füllungsarten geben.
Natürlich ist die richtige Wahl des Materiales auch immer von der Grösse und Lage des Defektes, sowie der speziellen Situation und Wünschen des Einzelnen abhängig und sollte individuell besprochen werden!
Gerne stehen wir Ihnen mit Rat und Tat beiseite!
Unsere Praxis ist spezialisiert auf metallfreie Füllungen
Füllungen aus Keramik– der Natur am nächsten
Füllungen aus Keramik („Keramik-Inlay“) sind allen anderen Füllungsmaterialien überlegen. Sie werden nicht wie andere Füllungen plastisch – also zunächst weich – direkt im Munde verarbeitet, sondern nach einem Abdruck präzise und passgenau im Dentallabor angefertigt. Sie verändern sich nicht im Mund und bleiben dauerhaft stabil. Sofern der Zahn nicht an einer anderen Stelle eine neue Karies bekommt oder die Füllung von Beginn an nicht richtig gepasst hat, ist die Haltbarkeit der Füllung an sich unbegrenzt. So gibt es durchaus immer wieder Inlays, die bei guter Mundhygiene auch nach 30 Jahren noch aussehen wie am ersten Tag!
Auch die Härte entspricht der des natürlichen Zahnes, was eine ähnliche Abrasion (Abrieb) von Zahn und Füllung gewährleistet und somit die mögliche Kaubelastung dem natürlichen Zahn entspricht. Es können daher auch grosse Füllungen oder ganze Zahnhöcker (Teilkronen) durch Inlays ersetzt werden.




Die Kosten sind zwar gegenüber anderen Füllungen wegen des aufwendigen Herstellungsprozesses höher, durch ihre langen Haltbarkeit jedoch auf die Zeit gesehen günstiger.
Keramik-Inlays entsprechen als perfekte Imitationen der Natur – als eine Art „künstlichem Zahnschmelz“ – höchsten Ansprüchen bezüglich Ästhetik und naturgetreuer Form. Das Ergebnis: selbst auf kurze Distanz können diese Inlays nicht als solche wahrgenommen werden.
Aus diesem Grund sind Keramik-Inlays für uns heute das Mittel der Wahl, wenn auf Ästhetik und lange Haltbarkeit Wert gelegt wird.
Füllungen aus Kunststoff – schön und günstig
Aus kosmetischen Gründen und wegen seiner im Vergleich Keramik niedrigen Kosten ist heute der zahnfarbene Kunststoff das am meisten verwendete Füllungsmaterial (Composite-Füllung).
Wegen seiner guten Ästhetik ist es vor allem im Frontzahnbereich das Mittel der Wahl. Auch für kleinere Füllungen ist es ein lang bewährtes Standardverfahren
Damit scheint die Frage nach einem Füllmaterial als Ersatz für Amalgam fürs erste einmal gelöst. Scheint! Denn nach im Durchschnitt drei bis sechs Jahren ist eine kaukraft-belastete, mittelgrosse Kunststoffüllung im Seitenzahngebiet in der Regel wieder undicht und muss ersetzt werden. In diesem Fall muss immer auch ein wenig mehr gesunder Zahnsubstanz geopfert werden, so dass die Füllung mit jedem mal grösser wird und die Problematik sich zunehmend verschärft.




Alle Kunststoffe werden in einem weichem Zustand in den Zahn eingebracht und unterliegen einer gewissen Schrumpfung beim Aushärten. Hierbei gilt: je grösser die Füllung desto mehr Material desto grösser die Schrumpfung. Daher wird das Füllungsmaterial in verschiedenen Schichten in den Zahn eingebracht, um diese Schrumpfung möglichst gering zu halten. Ganz vermieden werden kann sie aber selten , was zu Spannungen im Zahn (Aufbissschmerzen, Empfindlichkeit) führen kann. Aber auch Mikrospalten können so zwischen Füllung und Zahn entstehen, was zu undichten Rändern mit früher Sekundärkaries (neue Karies unter der Füllung) führen kann.
Auch in der Verschleissanfälligkeit sind Composite Füllungen anderen Materialien unterlegen. Sie bringen trotz moderner Inhaltsstoffe wie Glas- oder Keramikpartikel als Volumenfüller den Kaukräften nicht den notwendigen Widerstand entgegen, da das Material weicher ist als die Zahnsubstanz. Bei grossen Füllungen führt dies zu einem schnellen Abrieb der Füllungen und folgenden Veränderungen im Zusammenbiss.
Für manche Patienten können die Inhaltstoffe in Sinne von Unverträglichkeiten und Allergien ein Problem darstellen. Dies lässt sich jedoch bereits im Vorfeld überprüfen.
Füllungen mit Amalgam – Fluch oder Segen?
Auch heute sind weltweit noch Millionen von Zähnen mit Amalgamfüllungen versorgt – einem Gemisch aus circa 60% Silber , 40% Quecksilber und verschiedenen anderen Schwermetallen wie Kupfer und Zinn.
Wie alle plastischen Füllmaterialien – also Materialien, welche weich in den Zahn eingebracht werden und dort erst aushärten – bleibt Amalgam auf Dauer nicht stabil, sondern unterliegt im Mund verschiedenen Veränderungen. Bei Amalgam ist hier vor allem Korrosion zu nennen, was zu undichten Füllungsrändern, dem Einwandern von Bakterien und in der Folge zu erneuter Karies („Sekundärkaries“) führen kann. Auch das Abbrechen von ganzen Zahnwänden oder Zahnhöckern durch Spannungen im Zahn sind weit verbreitet. Trotzdem besitzt es mit einer durchschnittlichen Liegedauer von 9 – 20 Jahren ( in Einzelfällen auch mal bis zu 30 Jahren ) gegenüber anderen plastischen Füllungsmaterialien wie z.b. Kunststoffen immer noch die längste Haltbarkeit.

Wegen der gesundheitlichen Bedenken gegenüber seinem Inhaltsstoff Quecksilber spielt Amalgam nur noch eine geringe Rolle und wird daher auch in unserer Praxis nicht mehr verwendet!

Vor allem Menschen, die mehrere verschiedene Metalle im Mund haben (etwa Gold und Amalgam), weisen erhöhte Quecksilberwerte im Körper auf, da durch die elektrochemische Korrosion (Batteriewirkung) im Mund Quecksilberionen aus dem Amalgam gelöst werden können. Durch Abrasion (Abrieb der Zähne unter Funktion) gelangen neben Quecksilber auch andere Schwermetalle wie Kupfer oder Zinn in den Organismus und lagern sich hier vor allem im Fett- und Nervengewebe ab. Hier können Sie ihre neurotoxische Wirkung entfalten.
So kann Amalgam sehr viele Folgeerkrankungen auslösen, die je nach körperlicher Kondition, oder Belastungsgrad früher oder später ausbrechen können. Vor allem viele chronische und zunächst fast unmerkliche Erkrankungen werden dem Amalgam zugeschrieben.
Allergien, Abwehrschwäche, Anämie, Depressionen, Asthma, Kopfschmerzen, Angstzustände, Darmerkrankungen, Hautekzeme, Neurodermitis, Gedächtnisstörungen, Gelenkschmerzen, Herzrythmusstörunge, Leber- und Nierenschäden und vieles mehr
Dr. Jens Tartsch